Die Chemie beschäftigt sich mit dem Aufbau, Verhalten und der Umwandlung von Stoffen. Weiterhin setzt sie sich mit den dabei geltenden Gesetzmäßigkeiten
auseinander und beschreibt die Zusammenhänge.
Die Chemie, wie wir sie heute kennen, entstand in ihrer Form als eine Naturwissenschaft im 17. und 18. Jahrhundert. Sie entwickelte sich aus logischen Schlussfolgerungen die Experimente der Allchemie
zurückgingen.
Im 15. u. 16. Jh.n.Chr. wurden die ersten Grundsteine für die spätere wissenschaftliche Chemie gelegt.
Paracelsus (1493–1541) erkannte bereits die Unmöglichkeit, den „Stein der Weisen“ zu entdecken; er forderte statt dessen, aufgrund chemischer Untersuchungen Arzneimittel herzustellen
und avancierte so zum Begründer der Iatrochemie. So entdeckte er unter anderem den medizinischen Gebrauch des Opiums und der verschiedenen Quecksilber-Präparate. Neben manchen fortschrittlichen
Gedanken finden sich in seinen Schriften aber auch mystische Ideen; er glaubte an die Astrologie und ordnete den Planeten verschiedene Körperteile zu, so z.B. das Herz der Sonne, das Gehirn dem
Mond, die Leber dem Jupiter usw.
Der moderne Elementbegriff wurde von Joachim Jungius (Diss. 1642) u. Robert Boyle begründet, während die Belegung der Elemente mit Namenssymbolen statt Zeichen auf Berzelius zurückgeht.
Den Charakter einer exakten Wissenschaft erhielt die Chemie vor allem durch die Forschungen von Lavoisier (1743–1794), der in stärkerem Umfang als seine Vorgänger die Gewichts- und
Volumen-Änderungen bei chemischen Vorgängen mit Waagen, Meßgläsern u.a. Apparaten (quantitativ) genau verfolgt und ausgewertet hat.
Auf die Alchemie folgten u.a. die Phlogistontheorie von Becher u. Stahl, die etwa ein Jahrhundert lang (von 1670–1770) anerkannt wurde, die Entdeckung des Sauerstoffs durch Scheele u. Priestley
(1771) sowie der Gesetze von den konstanten Gew.-Verhältnissen (Wenzel 1777, J. B. Richter 1792, J. Proust 1798–1809) und den multiplen Proportionen (Dalton 1807–1808), die richtige
Deutung des Verbrennungsprozesses durch Lavoisier (1783), die Ausarbeitung der ersten, primitiven Elementaranalysen durch Lavoisier (etwa von 1788 an) und Berzelius, die Zerlegung der alkal. Erden
und Alkalien durch den elektrischen Strom (Davy 1807 bis 1808) und die Formulierung des Gesetzes von Dulong-Petit (1819). Die Synthese der ersten organischen Verbindung durch Döbereiner (1819
Harnstoff) und Wöhler (Oxalsäure 1824 u. Harnstoff 1827) widerlegte zwar den sogenannten Vitalismus, welcher die Bildung organischer Verbindungen einer geheimnisvollen Lebenskraft (vis vitalis)
zuschrieb, doch hatte sie nicht die ihr später zugeschriebene Bedeutung als Nahtstelle zwischen Anorganischer und Organischer Chemie.
Viele der in der 2. Hälfte des 19. Jh. entdeckten chemische Elemente wurden dabei nach den Heimatländern der Entdecker benannt; Beisp.: Francium, Gallium, Germanium, Polonium u. Scandium.
Manche Bez. (Helvetium, Austrium, Masurium) sind allerdings wieder verschwunden.
In der Chemie gibt es verschiedene Unterkategorien, welche sich mit allen Aspekten der Chemie beschäftigen. Die absoluten Grundlagen der Chemie können folgendermaßen aufgeteilt werden:
- Allgemeine Chemie
- In der Allgemeinen Chemie werden die Grundlagen der Chemie dargestellt. Sie sind für alle chemischen Teilgebiete wichtig, weil sie die absoluten Grundlagen erklären. Sie beschreiben
dabei das begriffliche Fundament der gesamten Chemie dar: den Aufbau des Atoms, das Periodensystem der Elemente (PSE), die Chemische Bindung, die Grundlagen der Stöchiometrie, Säuren,
Basen und Salze, Redoxreaktionen und Grundgesetze der Chemie.
- Anorganische Chemie
- Die anorganische Chemie, die auch Anorganik genannt wird, beschäftigt sich mit der Chemie aller Elemente und Verbindungen, die nicht ausschließlich Kohlenstoffketten enthalten.
- Organische Chemie
- Die organische Chemie, die auch Organik genannte wird, ist die Chemie des Kohlenstoffs und seiner möglichen Verbindungen mit anderen Elementen. Das Kohlenstoff hat dabei die Möglichkeit
lange Ketten zubilden sowie bis zu drei verschiedene (Einfach-, Doppel- und Dreifachbindung) Kohlenstoff-Kohlenstoff Bindungen einzugehen. Dadurch werden viele und komplexe Moleküle
ermöglicht.
- Biochemie
- Die Biochemie ist die Lehre von den chemischen Vorgängen in Lebewesen. Sie beschäftigt sich dabei mit dem Überschneidungsbereich zwischen Biologie, Physiologie und Chemie.
- Experimentelle
Chemie / Labor Chemie
- Unter dem Punkt der Labor Chemie werden hier verschiedene Experimente, Nachweise und Untersuchungen dargestellt. Sie sollen die Vielzahl der Möglichkeiten der Chemie andeuten.
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